Verspäteter Liebesbrief
In jenen fast vergessnen Tagen
es mögen 40 Jahre sein
tief ist es in mir eingegraben
das Kläuschen war 6 Jahre klein
Onkel Alfons wohnte bei uns in dieser Zeit
nach dem Kriege für ein – zwei Jahre
seine Freundin war eine schöne Maid
die Hanne hatte lange blonde Haare
Sie nahmen mich mit an ihrer Hand
Zuwendung und Geborgenheit gaben sie mir
wir fuhren gemeinsam zur Verwandtschaft durchs Land
zur Oma nach Billerbeck reisten wir
Münster, Geist, Roxel, Tilbeck, Havixbeck ging die Fahrt
oder bei Emsdettens Tante Toni Station
der Weg vom Bahnhof zum Dörholt war hart
das Melken im Felde hatte besondere Faszination
Ob Hubert Wübken oder seiner Mutter Reibekuchen
mit Egon gespielt mit Werner gesungen
mit Rudi ging ich Eichelhäher suchen
meine schönsten Kindererinnerungen
doch als wichtigstes blieb mir von da zurück
kam ich am Abend ins Bett – verlosch das Licht
konnte ich es kaum erwarten mein Kinderglück
denn sie sind der Hauptgrund für dieses Gedicht
die Küsse von Tante Hanne vergesse ich nicht