SUPERNOVA
Neue Schuhe haben Folgen
Immer wieder
SUPERNOVA SEQUENCE
Ein Stern explodiert
An meinem Fuß
Verglüht meine Ferse
Im Fußumdrehn
Lauflose Tage die reihen sich an
Eigentlich müsste mich trösten
Dass es eisig ist
Der Ostwind mich schneidet
Mit scharfer Klinge
Aber das Wetter als Grund
Das gilt hier nicht
Das Loch in der Ferse
Es setzt mich matt
Und weckt doch die Geister
In mir.
Ein Stündchen Wandern steht heut auf dem Plan
Auch 17 Minuten in Straßenschuhen
Sind ein Versuch
Tagelang auf
Und wieder ab
Wie ein Eisbär im Käfig
In schwankendem Gang
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Es heilt nicht
Trotz Salbe Calendula
Kein Fortschritt zu sehn.
Tag sieben
Bergauf geht’s ein wenig
Mit Ferse
Und Temperatur
Ich denke bei Tisch
Und grüble im Keller
Träume nachts
Wie geht es voran
Wie geht es noch schneller
Ob Schaumstoffpolster
Die Lösung wär`n
Ohne Bandagen vielleicht
Oder noch ein Versuch
in Straßenschuh`n
ich suche die stinkenden alten
die ausgetretenen Latschen
mit Lederkappe
über den Zeh`n – und
eigenhändig angenäht
diese verschlissenen Sterne
schon tausendmal explodiert
ich wage riskantes
die Operation
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das Messer ist scharf
es durchdringt die Ferse
nicht meine !
Nein! Die des Schuh`s
Da klafft schon das Loch
Luft drückt nicht
Und scheuert auch kaum
Das ist die Idee
Ob`s klappen könnt ?
Den Barfuß hinein
In den löchrigen Schuh
Ich sehe die Ferse !
Aber die Blase nicht !
Das Loch geschnitten an die falsche Stell!
Das Messer zur Hand
Das ändere ich schnell !
Ich prüfe
Ich schaue
So könnte es geh`h
Den Steg lass ich stehn
Das hält ihn stabil
Sonst wird noch
Die ganze Ferse fragil
Ich schneide von oben einen Keil hinein
Dort müsste die Position
Meiner Blase sein
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Hinein mit dem Fuß
Geprüfet das Werk
Es sieht furchtbar aus
Aber die Blase liegt frei
Geschnüret die Bänder
So eins zwei drei
Ein paar Schritte zur Probe
Fünf nach vorne
Und sechse zurück
Der Rand von der Kappe ist hart
Und er drückt !
Wenn der Fuß sich bewegt
Im Bette – in seinem
Ein Griff noch zum Messer
Zur Korrektur
So werd` ich es testen
Noch heute am Tag !
Noch jung ist die Stunde
11 Grad minus zeigts an
Eiswind von Osten
Das Windrad erfriert
drum dreht es sich stetig
Und wärmt sich dabei
Die Sonne wird kommen
Ich ahne sie schon
Prüfe stündlich die Uhr
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Und die Terperat Uhr
Sie blinken, die Ziffern
Halb elf ist es vier
Um zwölfe sind`s fünf
Ich muss jetzt was essen
Aber wie mach ich es dann
Und um zweie ist`s viere
ich kanns kaum erwarten
Halt noch ein wenig stabil !
Oder steige !
Um drei ist immer
noch vier
Es bleibt noch stabil !
Halb vier will ich los
Trotz Bratwurst im Magen
Will ich das Läufchen in die Kälte wagen
Mit Spezialschuh an meiner
Achillesferse.
Das wär doch gelacht
Drei Hosen
Kurz, lang, lang
Die Mütze tief in die Stirn
Und über die Ohren
Sonst bin ich in der Kälte
Total verloren.
So stapfe ich los im Sonnenschein
So falsch kann manchmal die Sonne sein
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Steif sind die Knochen
Und eisig der Wind
Man spürt ihn von vorne
Er schneidet die Nase
Und die Wange entzwei
Die Hosen spannen über dem Knie
Das macht mich recht langsam
Doch Maßstab ist heute
Die Schnelligkeit nicht.
Die Ferse, sie hält
Ich spüre sie nicht
Sie setzt mir heute
Die Grenzen nicht
So laufe ich locker
Meine Runden verkürzt
Fünfunddreißig Minuten
Die müssen heut` reichen
• Nach sieben Tagen Leerlauf
• Der Wendepunkt
Der Eingriff erfolgreich
Die Sterne, die Neuen
Die lass ich noch warten
Die alten bewährten
Wir halten zusammen
Wir abgewetzten
7
Mit Loch in der Ferse bei Ihnen
Und mir
Wir treffen uns morgen
Das ist keine Frage
Ich danke Euch allen !
Dem Einen !
Den zweien !
Den Füßen !
Und schließlich auch mir !
Jetzt bin ich glücklich !
Und das braucht nun ein Bier.