Mein Freund Johannes*
hundertmal angefasst
heute berührt
erst zaghaft und schüchtern
dann fest und prüfend
es macht nichts mit mir
eine information über fühlen wollte ich
denn du bedeutest mir viel
damals bei hanses in hiltrup
bist du zur schule gegangen
und lehrtest mich elastizität
in jungen jahren
in deinem frischen grün
waren schornsteinfeger und müller
zu finden
zur rechten zeit im mai
später stehst du für die zeit
in der ich laufen lernte
in der hohen ward mit herbert
ich habe dich mitgenommen
damit du in meiner nähe bist
täglich schaue ich dich an
ich mag deine gradlinigkeit
bodenständige kraft und härte
einmalig zweimalig um johanni
und so sensibel
wir könnten arm in arm träumen . . .
*gest. Oktober 2000
Aufgeschrieben für Menschen, die glauben, er sei zu groß in der Sonne,
mache zu viel Laub, stünde zu dicht an der „Grenze“ und sei auch gar kein Gartenbaum.