Die Entscheidungslösung
Von meiner Krankenkasse bekam ich vor wenigen Tagen
einen Organspendeausweis.
Im Anschreiben wurde darauf hingewiesen, dass sie
das auf Veranlassung der Bundesregierung täten und
ich nunmehr alle 2 Jahre mit Post in dieser Sache
zu rechnen habe.
Da war doch ein wenig verwundert.
Zunächst ist die Widerspruchslösung gescheitert.
Auch der Zustimmungslösung war bisher kein Erfolg beschieden.
Jetzt steht die Entscheidungslösung an.
Aber niemand muss sich entscheiden.
Wenn das Thema nicht so ernst wäre
würde ich es lustig finden.
Niemand weiß, ob ich eine Entscheidung getroffen habe,
aber es ist schon festgelegt, dass ich in zwei Jahren
neuerlich einen Organspendeausweis zugesandt bekomme.
Ab 2017 schlage ich Umbenennung in: „Mahnungsmodell“ vor.
Ich werde meiner Krankenkasse mitteilen, sie möge in
meiner Mitgliedsakte vermerken, meine Entscheidung
sei schon vor geraumer Zeit gefallen und ich bäte darum, auf
weitere Briefe in dieser Sache zu verzichten.
CC. an die Bundesregierung.
Folgenden Text sendete ich im Anhang mit:
Ganzkörpertransplantation
Ihr gehört die Zukunft.
Die Reproduktionsmedizin macht „Fortschritte“.
Einzelne Organe zu ersetzen
Ist nur ein Zwischenschritt.
Ich habe mich entschieden
Ein Original in Gottes Hand zu bleiben.
Ich besitze einen Organspendeausweis.
Die Bezeichnung impliziert für mich
Das Ergebnis.
Obwohl es zwei Möglichkeiten gibt
Deshalb habe ich einen Organspendeablehnungsausweis.
Denn ich bin sicher
Mein ACGT richtete Schaden an.
Der Empfänger würde infiziert
Stellte plötzlich die gängige Definition in Frage
Bei einem vermeintlich funktionslosen Organ
einen Menschen für tot zu erklären.
ihn schrankenlos verfügbar zu machen.
Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Natürlich habe ich gleichzeitig
Einen Organspendeempfängerablehnungsausweis.
Um ihrem Argument zu entgegnen.