Der Regenwurm
In kühler feuchter Mauerritze
an einem nassen kalten trüben Tag
sein Anblick ließ mich zittern, frieren
die Kälte kroch mir ins Gebein
nasse Blätter auf feuchtem Beton
vor seinem Unterschlupf
am warmen Kamin ließ es mich später nicht mehr los
seine Umwelt lässt mich schaudern
so naß, so kalt, im dunkeln – freudlos
er lebt daheim wie ein Wurm
ein armes Würmerleben
wozu-wofür- was ist der Sinn
das ist so meine Sicht
ich würd so gerne seine kennen lernen
in kühler feuchter Mauerritze
der schönste Platz für ihn
er hat ihn frei gewählt
ob er Gefühle kennt
die Bedürfnisse eines Regenwurms sind artspezifisch
vielleichtverspürt er beim Verzehr des Blattes
wohlige Zufriedenheit
vielleicht schläft er anschließend satt und glücklich
in Regenwurmumgebung ein
ich weiß zu wenig von ihm
als dass ich mir ein Urteil erlauben könnte
ich vermute, es geht ihm besser als mir