Bratkartoffelverhältnis
Nach vielen Jahren in der Ferne ist unser Sohn
mit Familie wieder in unsere Nähe gezogen.
Seit dem ist unser Enkel J. regelmäßig bei Oma
und Opa zu Besuch.
Opa muss dann mit ihm Feuerwehr spielen.
Der Kleine bekommt dann ein altes Handy
und Opa ruft ihn an.
ring—-ring—-ring
„Ja, hallo hier spricht die Feuerwehr“
„Hallo, Feuerwehr, ich möchte einen Großbrand
melden, in der Bauerschaft „Sturmwind“ hat der
Blitz in eine Windkraftanlage eingeschlagen, das
Maschinenhaus und die Rotorblätter stehen in Flammen.
Bitte sofort kommen, und bringen Sie ein Fahrzeug mit
einer ganz langen Drehleiter mit.“
„Wir kommen sofort!“
Und lalü, lala, lalü, lala, —– schon geht’s los.
Der Kleine schnappt sich aus seinem Fuhrpark
3 Feuerwehrautos, eines mit einer langen Drehleiter
und flitzt los. Lalü, lala,lalü,lala
Inzwischen hat Opa ein langes rundes Holz auf den
Boden gestellt und oben drauf ein Teelicht angezündet.
Die Augen des Jungen leuchten und halb real, halb in der Phantasie
beginnt das große Löschen des Brandes.
Zum Abendessen bereitet ihm Oma sein Lieblingsessen.
Denn beim Essen ist er etwas eigen und selektiv.
Nicht zum ersten Mal gibt es Nürnberger Rostbratwürstchen
mit Bratkartoffeln und Möhrchen und Gurken.
Normalerweise isst er Kartoffeln in jeder Form,
aber Gemüse und Fleisch lehnt er ab.
Heute leuchten seine Augen, er wippt vor Freude
auf seinem Stühlchen hin und her. Genüsslich
spießt er eine knusprige Bartkartoffel
nach der anderen mit seiner Kindergabel auf
und stippt sie in eine riesige Portion Ketchup
und genießt Stückchen für Stückchen.
Genau so macht er es mit den Gurken –
einmal ins Ketchup und hinein. Zwischendurch
auch ein Möhrchenscheibchen,
natürlich mit viel Ketchup, und im Vergleich
zu sonst isst er eine Riesenportion.
Der Junge wird nicht müde,
bei jedem neuen Stückchen Bratkartoffel
fröhlich auszurufen:
Ich liebe Bratkartoffeln! Ich liebe Bratkartoffeln!
Der Kleine ist 3 Jahre alt und schafft es ganz leicht,
Oma und Opa glücklich zu machen.