„Bei dem Wetter läuft der“

Wortfetzen fliegen im Wind

zerzaust mir ins Ohr,

„der muss ja verrückt sein“.

Wetter

das Laufen verhindert

ist noch nicht erfunden

seit langem

mein flapsiger Trotz.

Das gilt nun in diesen Tagen

nicht mehr.

Wind kann das

eisig aus Osten

ganz kraftvoll und steif

durchdringt auch Helanca

das sturmerprobte

gestern noch hat`s mich bezwungen

Revanche ist heut` angesagt

im Mittag

im Sonnenscheine

zwei Hosen

die Mütze

ganz tief im Gesicht

am liebsten nach Westen

mein kältester Märzlauf

seit Aufzeichnungsbeginn

gekämpft

Schritt für Schritt

das Ziel erreicht

zum Auslauf meine Runde gemacht

im Kreise der Lieben

mit klarer Silhuette

vor kaltblauem Himmel

hebst Du  majestätisch Dich ab

strebst senkrecht zum Himmel

das bisschen Wind

verkraftest Du leicht

es reinigt ein wenig

Dein morsches Geäst

ich sammle es auf

und bring´ es  zum Feuer

damit es mich wärmt.

Der Blick wandert hoch

Du bist schon ein Riese

mit einundvierzig

in der Blüte der Jugend

schönste Klarheit

im Winterkleide.

Der Meisenkasten hängt nun

seit drei Wochen schon

frisch renoviert

seine faulen Teile

doch statt Eiche

hab´ ich Lärche genommen

ein Fehler

das sieht man jetzt klar

das Einflugloch ist ganz angefressen

im Durchmesser kräftig gewachsen

und aufgebohrt

seit Tagen schon hab´ ich´s  kommen gesehn´

das Eichhörnchen

muss es gewesen sein.

Homo superbius wartet

gleich nebenan

bald wird er

die Premiere feiern

auch wenn´s in dem Fall

nichts zu feiern gibt

ein warmer Tag

dann ist es soweit

noch bläst es klirrend von Osten

und will noch nicht weichen

doch ich sehe schon Zeichen

filigran strecken sich Knospen

gen Himmel

in Reihe und Glied

sie fühlen es alle

von einer Kraft angezogen

denn der Wind stirbt bei Vollmond

wird frühjahrsmüde

und ich bin ganz wach

im purpurnen Leuchten.